Schlafstörungen 


In den letzten 10 Jahren kommen immer mehr Menschen mit Schlafstörungen zu uns.

Die meisten haben schon alles versucht: Arzt, Psychologe, Schlaflabor, Schlaftraining, autogenes Training usw.

Meist ohne Erfolg. Das wundert mich nicht, denn es wird immer falsch betrachtet, ansonsten käme man auf die Lösung.

 Was sind Schlafstörungen überhaupt?

Zuerst muss differenziert werden:

Es gibt Einschlafstörungen. Hier kommt der Mensch gar nicht erst zur Ruhe. Er wird durch ständige Gedanken und innere Unruhe wachgehalten. Er kann also nicht loslassen, abschalten und einschlafen.

Dann gibt es Aufwachen mitten in der Nacht. Man wacht ohne ersichtlichen Grund auf und kann nicht mehr einschlafen.

Wie sollte es denn normalerweise sein?

Man wird müde und geht ins Bett, um zu schlafen. Basta. Na ja, wenn es so einfach wäre…

Dazu müsste der Organismus des Menschen erst einmal bereit sein.

Das würde normalerweise so aussehen: Es wird Abend und langsam dunkel. Das kennt der Körper und stellt sich hormonell darauf ein. Der Mensch wird müde und beginnt zu gähnen. Wenn der Mensch diesem Rhythmus folgen kann, geht er ins Bett, dunkelt den Raum zusätzlich komplett ab (das ist sehr wichtig für die Bildung des Schlafhormones Melatonin) und versinkt in einen immer tiefer werdenden und erholsamen Schlaf.

Und da beginnt das Problem. Die meisten Menschen kennen die einfachen Vorgänge in ihrem Körper nicht. Z. B. Was bin ich für ein Schlaftyp? Wäre es gut, früh oder erst später ins Bett zu gehen?

Weiter wissen die wenigsten Menschen, wie sie ihrem Körper helfen können zu entspannen. Hat man z. B. den ganzen Tag sehr viel Stress und Ärger gehabt, so sollte dies nicht einfach unterdrückt werden.

Viele glauben, dass sie das mit Fernsehen, Sport, Rauchen oder einem Glas Wein lösen können.

Weit gefehlt, denn das sind Fluchtmechanismen, um dem Ärger und Stress zu entfliehen. Mit Flucht, also durch Unterdrückung der Gefühle, kann man ein Problem nie lösen.

Es muss klar sein, dass man nur dann Stress hat, wenn man nicht gelernt hat, auf sich zu achten.

Ich habe immer dann Stress, wenn ich es allen anderen Recht machen möchte oder Angst habe, zu versagen, etwas falsch zu machen oder auch, wenn ich lebensmüde bin. Ein achtsamer und bewusster Mensch würde durch Stress keine derartige Körperverletzung bei sich zulassen.

Die Körperverletzung besteht im Unterdrücken der Gefühle. Denn diese werden dadurch den Körper mit Stresshormonen wie Adrenalin, Cortison und Cortisol sehr stark belasten bzw. verletzen.

Egal, welche Form von Stress und Ärger jemand mit sich herumträgt, es lässt ihn auf jeden Fall nicht einschlafen. Auch die Angst, die Kontrolle zu verlieren, kann einen Organismus sich nicht mehr entspannen lassen.

Viele Menschen haben in der Kindheit Dinge erlebt, die ihnen das Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit gegeben haben. Das versucht man dann im Erwachsenenalter, natürlich meist unbewusst, zu verhindern. Man möchte der furchtbaren Hilflosigkeit der Vergangenheit entfliehen.

Das führt dazu, dass man nur aus dieser Angst heraus Drogen wie Alkohol, Rauchen, unnötiges Essen, viel Sport, viel Arbeiten, viel Lesen und Fernsehen uvm. mehr benutzt/missbraucht .

Beim Schlafenlegen meldet sich das Unterbewusstsein mit der Angst des Kontrollverlustes. Der Organismus hat Angst sich zu ent-spannen. Denn er könnte ja enttarnt werden. Er verliert durch den Schlaf wertvolle Zeit, in der er beweisen könnte, dass er liebenswert, gut genug oder sonst etwas ist. All das, was er in der Kindheit als schlecht über sich abgespeichert hat.

Wacht man mitten in der Nacht auf, liegt es nicht daran, dass der Wecker klingelt oder uns jemand wach rüttelt, sondern dass uns das Unterbewusstsein mit seiner Angst aufweckt.

Eine Angst, die ebenfalls aufgrund der Vergangenheit meist unentdeckt in uns lebt. Es ist das Stress-/Angsthormon Adrenalin, das den Körper aufweckt.

Wenn also Patienten mit Schlafstörungen kommen, zeige ich ihnen erst einmal auf, warum der Körper Angst hat.

Dann gehen wir der Angst nach bis zu dem Moment in der Vergangenheit, als sie entstand. Dort kann das Problem gelöst werden.

Das ist allerdings kein einmaliger Prozess, der Weg muss ein paar Mal gegangen werden. Der Körper vertraut beim ersten Gang in die Vergangenheit dem erwachsenen Menschen mit seinen Schlafstörungen nicht. Das ist auch völlig verständlich, denn dieser hat die Angst ja bisher geleugnet und unterdrückt.

Was dem Patienten schon in der ersten Sitzung sehr hilft, ist, dass ich ihm nicht nur erkläre, welchen Hintergrund seine Schlafstörung hat, sondern ihm auch sofort aufzeigen/beweisen kann, dass es stimmt. Denn nur, wenn man verstanden hat, um was es wirklich geht, hört die Hilflosigkeit und Ohnmacht diesbezüglich auf und der Patient kann mitarbeiten und selbst die wahren Hintergründe und auch die mögliche Lösung erforschen.

Der größte Fehler ist, dass Menschen sich gegen die Schlafstörungen wehren und sie, ohne die wahren Hintergründe zu erforschen, loswerden wollen.

Das ist sehr respektlos dem eigenen Körper gegenüber. Denn dieser signalisiert doch nur, dass er Angst hat und Hilfe benötigt.

Was den Menschen auch sehr schnell hilft, ist die Idee, die auftauchenden Gedanken und Gefühle zu beobachten, wenn sie nicht einschlafen können oder in der Nacht aufwachen und nicht mehr einschlafen können.

Die Gedanken kreisen immer um das gleiche Thema und machen den Organismus noch wacher. Sinnvoller und effektiver ist, einfach da zu liegen und zu beobachten, was wirklich passiert.

Es kommen Gedanken hoch, die uns automatisch das Thema aufzeigen wollen. Ein ungeübter und unbewusster Mensch kann das allerdings nicht richtig interpretieren und verstehen und möchte es einfach nur loswerden.

Ein folgenschwerer Fehler.

Denn durch Ignoranz des eigentlichen Themas kann man es nicht lösen und dann wird der Körper noch aggressiver oder hilfloser und wacher, der Stress wird größer und die Stresshormone machen wach.

Wer einfach nur liegen bleibt und seine Gedanken beobachtet, wird ein immer wieder-kehrendes Muster erkennen.

Nimmt derjenige auch noch seine Gefühle wahr, wird er sehr schnell feststellen, dass es sich um innere Unruhe handelt, die den Körper nicht entspannen lässt.

Innere Unruhe ist immer ein Zeichen von Angst.

Jeder, der einfach versucht wieder einzuschlafen ohne verstanden zu haben, was da wirklich passiert, wird nichts dazu lernen, wird folglich immer mehr Angst davor bekommen, in der nächsten Nacht wieder nicht schlafen zu können.

Die unnötige Aussage: „Ich muss doch morgen wieder fit sein und deshalb jetzt schlafen!“, ist eine sehr kurzsichtige Denkweise. Durch Tricks, die mir beim Einschlafen helfen sollen, wird das Thema dahinter nie gelöst.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es sich bei Schlafstörungen jeder Art immer um bewusste oder unbewusste Angst, die nicht gelöst wurde, handelt.

Wenn man also jemals ruhig und erholsam schlafen möchte, sollte man all die unbewussten und unerledigten Dinge der Vergangenheit auflösen. Denn diese holen uns auf jeden Fall irgendwann ein.

Und nicht immer nur mit Schlafstörungen.

Viele sagen: „Ich verstehe das gar nicht, früher hatte ich das nicht, ich konnte immer sofort und gut schlafen!“

Hier gilt: Lerne zu verstehen, dass das eine Flucht war, sich den Dingen des Alltages nicht stellen zu müssen. Nur diese Flucht funktioniert nun nicht mehr. Denn irgendwann bricht jedes Lügengebäude zusammen.

Also versuchen Sie nicht zu schlafen, sondern wachen Sie auf. Es geht um Sie. Die Schlafstörungen zeigen es Ihnen. Bisher haben Sie genug geschlafen. Diesbezüglich auf jeden Fall.  :) 

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